zu allen Projekten

Wettbewerb
“Astrid-Lindgren-Schule”
in Holzminden

„Zeit zum Handeln“, so lautete das Motto der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Madrid. Tatsächlich braucht es mehr als Lippenbekenntnisse, mehr als unambitionierte Gesetzesentwürfe und Klimapakete. Mit unserem Entwurf für die Astrid-Lindgren-Schule möchten wir die Möglichkeiten für eine nachhaltige, ressourcenschonende und energieeffiziente Bauweise ausschöpfen, um dieses „Handeln“ in die Tat umzusetzen. Den Kindern (wie auch den Erwachsenen) wird dadurch in den Räumen dieser Schule die größtmögliche umweltgerechte Aufenthaltsqualität geboten.

Wettbewerb2019
Anerkennung

Städtebauliche Setzung – Der Dreiklang
Das Grundstück für die neue Astrid-Lindgren-Schule liegt am Rand eines heterogen bebauten Wohngebiets im Nordosten der Stadt Holzminden. Im Norden und Osten grenzt es unmittelbar an Sportanlagen, im Süden und Westen schließen Wohnbebauungen und die Gebäude der St. Michaelis Kirchengemeinde an.
Unser Entwurf nimmt eine selbstbewusste und eigenständige Setzung des Baukörpers der neuen Schule vor, der durch seine Dreiteiligkeit (Haupthaus, Lernhaus 1 und Lernhaus 2) sowohl die innere Organisation aufgreift, als auch die Außenräume definiert. So bildet das zwischen den beiden Lernhäusern sitzende Haupthaus, welches nach Süden verschoben ist, auf seiner Ostseite einen Eingangs-Vorplatz und fasst gleichzeitig auf seiner Westseite das Schulhofgelände ein.

Schule und architektonische Vision
Auf die Thesen der Montags-Stiftung zum Bau einer „zukunftsfähigen Schule“, welche insbesondere die Individualität der Schüler*innen in den Fokus nehmen, antwortet unser Entwurf mit einem klar organisierten und in drei Baukörper gegliederten zweigeschossigen Schulgebäude.
Unser organisatorisches Grundkonzept für die Astrid-Lindgren-Schule sieht die U-förmige Anordnung von jeweils 2 Jahrgangsklassen um einen Innenhof herum vor.
Dabei werden die Jahrgänge 1 und 2 im Lernhaus 1 und die Jahrgänge 3 und 4 im Lernhaus 2, jeweils im Obergeschoss, untergebracht. Jeder Jahrgang wird aus dem Haupthaus separat erschlossen, wobei die Schüler*innen zunächst durch eine eigene Zone mit Schließfächern geführt werden.

Lernen wird als ein aktiver Prozess durch die Lernenden verstanden – ein Vorgang, der im eigenen Kopf, im eigenen Körper und gemeinsam mit anderen stattfindet und nicht auf die bloße Reproduktion einer Vorgabe zielt. Innerhalb eines solchen Szenarios verliert das traditionelle Klassenzimmer immer mehr seine zentrale Funktion als Instruktionsraum. Räume können in einem solchen Verständnis des Lernens nicht mehr nach eindeutigen Hierarchien geordnet sein, sondern sollten sich im Idealfall miteinander kombinieren lassen.

Vor den Klassen- und Differenzierungsräumen der Jahrgänge befinden sich an den beiden Innenhöfen großzügige Lerninseln, die unterschiedliche und zusätzliche Lernszenarien ermöglichen. Erforderlich sind nach unserem Dafürhalten zudem Durchlässigkeit und Transparenz, die die unmittelbare räumliche Vernetzung der einzelnen Räume ermöglichen. Die Wandoberflächen erhalten einen warmen Charakter aus einer schallabsorbierenden Verkleidung mit naturbelassenen Hölzern.

Herzstück des Schulgebäudes zwischen den Lernhäusern 1 und 2 bildet das Haupthaus mit seiner zweigeschossigen Halle, der Aula bzw. dem Foyer, der Mensa und dem Fachraum Musik im EG, sowie den Räumen für Sprachförderung, der Mediathek/Bibliothek und der übrigen Förderräume darüber im OG.

Die beiden Ebenen werden über eine großzügige offene Treppenanlage miteinander verbunden. Sie dient als Tribüne bei Veranstaltungen und lädt zum Bewegen und Verweilen zwischen den Unterrichtseinheiten ein.
Während der Fachraumbereich und die Lernwerkstätten sich bis auf den Fachraum Musik im EG des Lernhauses 1 befinden, liegen der Teambereich und der Verwaltungsbereich mit direkter Anbindung an den Haupteingang im Erdgeschoss von Lernhaus 2. Zwischen den beiden Lernhäusern liegt der Schulgarten mit direkter Anbindung an die Lernwerkstätten. Der Teambereich der Lehrer*innen ist flexibel unterteilbar und bietet Angebote sowohl für Rückzug als auch für Konferenzen und erhält einen Zugang zum Innenhof des Lernhauses 2.
Alle Räume und Außenbereiche sind barrierefrei erschlossen und nutzbar.

Die vorhandene Turnhalle erhält durch einen neuen zentral liegenden Aufzug sowie die Reorganisation der Umkleide-, WC- und Duschbereiche eine barrierefreie Erschließung der beiden Ebenen der Umkleiden und des Hallenniveaus.

Newsletter

Nichts mehr verpassen. Inspiriert und informiert werden.

Sie haben Interesse an unseren Projekten und möchten gerne aktuell informiert werden?
Kein Problem: In unserem Quartals-Newsletter stellen wir die neusten Projekte vor.