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Filmhaus Berlin im Sony Center am Potsdamer Platz
Ausbau für Filmmuseum,
Kino „Arsenal“
und die Deutsche Film- und Fernsehakademie

Das Filmhaus am Potsdamer Platz ist ein Kulturprojekt der Stadt Berlin, welches zurückgeht bis in die frühen 80-Jahre und ursprünglich als ein eigenständiger Neubau unter Einbeziehung des ehemaligen Hotels Esplanade nach Entwurf von Hermann Hertzberger auf dem Lenné Dreieck realisiert werden sollte. Nach der Wende kaufte 1991 der Sony-Konzern das für das Filmhaus vorgesehende Grundstück vom Land Berlin mit der Verpflichtung, dort neben der Europazentrale des Konzerns und anderen gewerblich zu nutzenden Gebäuden auch ein Filmhaus zu errichten und für 25 Jahre zu Vorzugsbedingungen an das Land Berlin zu vermieten. Das Projekt beeinhaltet den Innenausbau für das Filmhaus im Gebäude B1 des Sony Centers in allen Leistungsphasen.

BauherrSenat von Berlin für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Planung und Realisierung1999 – 2006 in mehreren Abschnitten

Im Filmhaus finden die drei wichtigsten filmkulturellen Einrichtungen der Stadt, das Filmmuseum – Deutsche Kinemathek, die Freunde der Deutschen Kinemathek (FDK) mit dem Kino „Arsenal“ und die Deutsche Film- und Fernsehakademie (dffb) eine neue Wirkungsstätte. An zentraler Stelle in Berlin werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Films und der anderen Medien ihrer kulturellen und politischen Bedeutung entsprechend der Öffentlichkeit präsentiert. 

Die Kinemathek

archiviert Filme und für die filmhistorische Forschung unentbehrliche Materialien, wie Filmprogramme, Plakate, Architektur- und Kostümskizzen, Fotos, Drehbücher, Nachlässe und andere Dokumente zur Filmgeschichte und organisiert die Retrospektiven der Internationalen Filmfestspiele Berlin, zu denen jährlich Publikationen zur deutschen und internationalen Filmgeschichte erscheinen. Zur Kinemathek gehören diverse Archivräume, ein Verwaltungsbereich, die Filmabteilung mit Filmprüf- und Reinigungseinrichtung sowie kleinem, voll ausgestattem Kino für interne Vorführungen.

Die Bibliothek

im Filmhaus mit Wechselausstellungsbereich im 1. OG, Filmmuseum im 2. und 3. OG und Museumsfoyer und Museumsshop im EG ist eine der umfangreichsten Sammlungen auf dem gebieten Film und Fernsehen im deutschsprachigen Raum. Sie umfaßt derzeit ca. 81.000 Medieneinheiten – Bücher, Zeitschriften (davon rd. 250 laufende deutsche und ausländische Zeitschriften), Filmtheaterprogramme, Festspielmaterialien und ein umfangreiches Pressearchiv. 

Die Deutsche Film- und Fernsehakademie

mit Aufnahmeatelier und Tonstudio im 2. UG, Kino im 9. OG, Medienlabor, Schneideräumen für Film und Video und  Seminar- und Verwaltungsräumen im 8. und 9. OG und einer Cafeteria mit Warmküche im 9. OG ist eine gemeinnützige Ausbildungsstätte des Landes Berlin mit einem angeschlossenen Produktionsbetrieb, die seit 30 Jahren Nachwuchs für die Film- und Fernsehindustrie ausbildet. Die Schwerpunkte sind Regie, Kamera, Drehbuch, Produktion, aber auch Schnitt, Ton und Neue Medien. Neben Filmgeschichte, Filmtheorie, Filmanalyse werden praktische Schreib-, Regie-, Kamera- und Schnittseminare bzw. – workshops abgehalten.

Arsenal-Kinos

Zu einem lebendigen Filmzentrum, das als Ort der Auseinandersetzung, der Information, der Weiterbildung und der Begegnung mit Regisseuren und Filmschaffenden aus aller Welt begriffen werden soll, gehören die Arsenal-Kinos, in welchen regelmäßig und systematisch historische Filmreihen, retrospektiven, thematisch und stilistisch konzipierte Filmprogramme zu sehen sind.

Das vielfältige Angebot der FDK (Stummfilme, filmhistorische Konferenzen, experimentelles Kino etc.)  spricht unterschiedlich große Zuschauergruppen an. Mit einem größeren Kinosaal (230 Plätze) und einem kleineren Kinosaal (75 Plätze) kann die FDK nicht nur auf die Bedürfnisse und Interessen der Zuschauer eingehen, sondern auch eine sinnvolle Möglichkeit schaffen, verschieden Programmzyklen in Ergänzung zueinander anzubieten.

Die Leitidee für den Ausbau und den Umgang mit den Gebäudestrukturen besteht darin, die vorgegebenen Raumbegrenzungen, die Innenfassaden unverkleidet zu lassen und den Gebäudekern im Grundriss freizustellen. Alle Einbauten lösen sich von der Peripherie bzw. werden über Sonderelemente mit dieser verbunden. Ein Großteil der haustechnischen Installation (Lüftung, Sprinkler, Elektroinstallation für Beleuchtung, Rauchmelder etc.) wird offen unter den Decken geführt. Leitmotiv des Gebäudes ist die sichtbare Metallunterdecke (Holoribdecke), die in allen Geschossen mit einem Indirektanteil der Allgemeinbeleuchtung illuminiert wird. Ansatz für die Lichtplanung stellte ein einheitliches Konzept für das ganze Haus dar. Sonderbereiche wie eingestellte Kinos werden dabei gesondert behandelt. Die gliedernde sichtbare Struktur der Unterzüge gibt den Rhythmus der Räume und somit auch der Leuchtenstandorte an.

Jeweils seitlich an den Unterzugflanken wurden Direkt-/ Indirekt- Anbauleuchten mit asymetrischer Lichtverteilung installiert, die speziell für das Projekt zusammen mit dem Büro Lichtvision entwickelt und von der Firma Selux gefertigt wurden. Für die beiden Kinos des Arsenals wurden spezielle Reihenklappstühle entworfen, die sich gestalterisch als auch vom Sitzkomfort deutlich von den Sesseln der Kinozentren unterscheiden sollten, um einerseits dem gehobenen ästhetischen Ansprüchen der Betreiber zu genügen und andererseits hinsichtlich des Komforts an die Bestuhlung des alten Arsenals in Berlin-Schöneberg zu erinnern.

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