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Gemeindehaus
Johann-Christoph-Blumhardt-Gemeinde
Neue Baukörperkomposition
am Buckower Damm

Die zum Kirchenkreis Berlin-Neukölln gehörende Johann-Christoph-Blumhardt-Gemeinde ging 1958 aus dem Gemeindebezirk „Windmühle“ hervor. Nach einem provisorischen Gemeinderaum am Buckower Damm 126 entstanden am heutigen Standort zunächst ein Gemeindezentrum, später ein Glockenturm.  Die vom Architekten Günther Behrmann als moderner Sakralbau in Stahlbetonskelettbauweise entworfene Kirche wurde im Dezember 1964 eingeweiht. Die Kirche besitzt einen zeltartigen Aufbau, der von Stützen über einem dreieckigen Grundriss getragen wird. Unter dem Dach befindet sich ein Fensterband. Außen- und Innenwände sind mit Schiefer verkleidet.

Fast zeitgleich entstand das direkt an die Kirche angrenzende Wohnhaus mit zwei Wohneinheiten als konventioneller Massivbau mit geputzter Fassade. Auf dem zur Gemeinde gehörenden Nachbargrundstück Buckower Damm 59 befinden sich die Pfarrwohnung sowie das Gemeindehaus, in dessen Räumlichkeiten auch eine Kita mit 20 Plätzen untergebracht ist. 

Der Gemeindestandort soll sukzessive umstrukturiert, die Kita im alten Gemeindehaus erweitert und das leerstehende Wohnhaus für die Nutzung als neues Gemeindehaus umgebaut und mit der Kirche verbunden werden.

BauherrJohann-Christoph-Blumhardt-Gemeinde
Planung und Realisierung2016 - 2018
BGF / BRI350 m² / 1.600 m³
FotosAndrew Alberts

Gegenstand des Projekts ist der erste Teil dieser Umstrukturierung des Standorts in Form des Umbaus des ehemaligen Wohnhauses zum neuen Gemeindehaus, dessen Erweiterung in Form eines Foyers nach Westen hin, der Umfunktionierung der Sakristei zu einem neuen Hauptzugang und Verteiler zwischen Kirchraum und Gemeindehaus und der Anbindung des Erweiterungsbaus an den Altbau über einen weiteren Durchbruch.

Am neu errichteten großzügig verglasten Foyerbereich angelagert befinden sich im Bereich des ehemaligen Wohnhauses jetzt die Räumlichkeiten der Küsterei, eine Küche und der neue Gemeindesaal.

Die tragenden Wände des ehemaligen Wohnhauses blieben im Zuge der neuen Grundrissaufteilung erhalten. Um eine angemessene Raumhöhe im Gemeindesaal zu erreichen, wurde in diesem Bereich das in den 90er Jahren aufgesetzte Dach abgebrochen, die Decke erhöht und ein neues Dach aufgebaut. Der ehemals in die Kubatur eingeschnittene Außenbereich erhielt eine Bodenplatte und wurde in den Baukörper integriert.

Die Außenwände wurden gedämmt, mit neuen Fensteröffnungen versehen und mit hinterlüfteten vertikalen Lamellen aus unbehandeltem Lärchenholz verkleidet. Das Kellergeschoss blieb abgesehen von einigen statisch notwendigen Eingriffen unverändert.

Der Foyer-Erweiterungsbau und die Erhöhung des Gemeindesaals wurden als Holzkonstruktion, die Fenster und Türen als Holz-Glas-Elemente ausgeführt.

Eine signalrote Themenwand als tischlermäßiger Ausbau zwischen Foyer und angelagerten Räumen vermittelt zwischen den Bauteilen, schafft Übergänge, vereinigt in sich dienende Funktionen, wirkt daneben mit einer textilen Bespannung raumakustisch wirksam und ist zugleich wichtiger Blickfang und Stimmungserzeuger.

Vorher.

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