Kindertagesstätten haben aus unserer Perspektive neben der Betreuung, Erziehung und Aufsicht von Kindern noch eine weitere Aufgabe. Sie repräsentieren oft die ersten, nicht häuslichen Bauwerke, die von Kindern über einen längeren Zeitraum bewusst erfahren und erlebt werden. Sie prägen Kinder folglich im gleichen Maße wie das Miteinander mit anderen Kindern.
Wettbewerb | 2016 |
Offener Wettbewerb |
Aus unserer Sicht müssen Kindertagestätten daher vor allem ein Gefühl von Geborgenheit und Offenheit vermitteln, aber auch Rückzugsmöglichkeiten und Ausblicke schaffen, sowie Angebote für optische, akustische und haptische Erfahrungen bereithalten. Kindgerecht zu bauen heißt also nicht unbedingt, dass es bunt, schrill oder beliebig sein muss. Die Architektur ist unseres Erachtens vor allem dann kindgerecht, wenn sie eine stimmige, nachvollziehbare und klare Umgebung schafft. Unser Entwurf ist von einem solchen Architekturverständnis motiviert und geprägt.
In der vorliegenden Planungsaufgabe Kindertagesstätte „Haus der kleinen Füße“ soll der Straßenraum, der sich zwischen der Lutherkirche und deren neuen Kirchenzentrum sowie der Carl-Stahmer-Schule und dem Standort des Kitaneubaus aufspannt, als potentielles Zentrum aufgefasst und entsprechend gestaltet werden. Dem Neubau der Kita fällt dabei als letztem Baustein in diesem Ensemble eine Schlüsselstellung zu.
Die hellverputzten, auf einem Klinkersockel ruhenden Straßenfassaden mit einzelnen kleineren und größeren Fensteröffnungen nehmen das orttypische Thema von Lochfassaden und deren Materialität auf.
Zum Garten hin wird die Fassade der „Gruppenraumhäuser“ aufgeschnitten und zeigt ein offenes, mit Holz verkleidetes aber auch großzügig verglastes Gesicht.
Die Materialien des Äußeren setzen sich im Inneren fort. Helle Putzflächen an Wänden und Decken wechseln sich mit holzverkleideten, naturbelassen und farbig gestalteten Oberflächen ab. Grundsätzlich sollen im Roh- und Ausbau nur natürliche, weitestgehend unbehandelte Baustoffe verwendet werden.
Konstruktion
Massivbau, Gründung und Geschossdecken aus Beton, Außenwände aus einschaligem Porenbetonelementen mit dickschichtigem mineralischem Putz, Dachstuhl als Sparrendach mit Zellulose-Dämmung, Solarthermie auf den nach Süden geneigten Dachflächen, Fußbodenbeläge aus Holz- und Linoleum sowie Keramik, Wandflächen mit Kalkzementputz auf Porenbeton, Wandverkleidungen aus lasierten, teilweise akustisch wirksamen Holzwerkstoffen, akustisch wirksame Unterdecken aus Holz bzw. GK.
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