Die Schweizerhof-Grundschule wurde 1962 als dreizügige Grundschule im sogenannten Schustersystem mit Verwaltungsbau und einer Sporthalle errichtet. In den Jahren 1976 – 1977 wurde die Schule um einen zweigeschossigen Baukörper für Fachklassen und eine zweite Spothalle erweitert. Der Ausbau der Schweizerhof Grundschule zur verlässlichen Halbtagsgrundschule mit offenem Ganztagsbetrieb erforderte den Neubau mit Mensa und Räumen für die Hortbetreuung.
Bauherr | Bauherr Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin |
Planung und Realisierung | 2013 - 2015 |
BGF / BRI | 1.100 m² / 7.500 m³ |
Fotos | Mila Hacke |
Um Platz zu schaffen, wurde das ehemalige Vorschulgebäude abgerissen. An dieser Stelle wurde ein Neubau mit 6 Gruppenräumen und Nebenräumen im Erdgeschoss sowie Mensa, Hortleitung und Mehrzweckräume im Obergeschoss errichtet.
Nach einer Studie mit Variantenuntersuchungen ergaben sich die realisierte Platzierung des Erweiterungsbaus an der Grundstücksecke, die bauliche Anbindung an den Bestand innerhalb der campusartigen Anlage und eine Gestaltung, Materialgebung und Architektur in Anlehnung an die Bestandsbauten der Schule.
Die erforderliche Baumasse ist in einem einfachen rechteckigen Baukörper in zweigeschossiger Bauweise mit einer Teilunterkellerung untergebracht, erschlossen einerseits über den Haupteingang von der Leo-Baeck-Straße zwischen Neubau und Bestandsgebäude aus, andererseits intern über ein neues Flurgebäude, welches die innere Erschließung des Bestandsgebäudes weiterführt. Der Neubau schließt außerdem im 1. OG oberhalb des Haupteingangs mit einem Balkon als „Brücke“ in Form einer Stahlkonstruktion an das Treppenhaus im Bestandsgebäude an.
Im Inneren schließt an den Haupteingang und den Flur-Neubau eine zweigeschossige Halle mit großzügiger einläufiger Erschließungstreppe für das Obergeschoss an. Diese Halle und ein abgehender Flur erschließen im Erdgeschoss sechs Gruppenräume, die alle jeweils über einen direkten Außenraumzugang verfügen. Alle Gruppenräume auf der Westseite sind über Schiebetüren miteinander verbunden. Neben und unter der Treppe sind ein kompakter Kern mit Garderobe und WC-Bereich sowie der Abgang zum Lager- und Technikbereich im Keller angeordnet.
Im Obergeschoss befinden sich die Mensa mit Küche und Nebenräumen, das Lehrerzimmer mit Büro und der Mehrzweckraum als drei eigene Bereiche, über eine gemeinsame breite Flurzone erschlossen.
Konstruktionsart ist Massivbau in Mischbauweise aus KS-Mauerwerk und Stahlbeton. Die Fassadengestaltung nimmt die prägenden Elemente der Bestandsgebäude auf. Die geschlossenen Flächen sind mit einer Vormauerschale aus roten Klinkersteinen versehen, Fenster und Türen als Holz-Glas-Elemente ausgeführt.
Um den Unterschied zwischen Neu und Alt zu verdeutlichen, wurde die Strenge der Schulfassade aufgelöst und Fassaden freier komponiert. Das Flachdach ist begrünt.
Neben der Ausstattung der Mensaküche finden sich in allen Räumen in großem Umfang feste Einbaumöbel mit raumakustischer Wirksamkeit, bei deren Planung viel Wert auf Materialität, Farbgebung und Detals gelegt wurde.
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