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Vogelhaus
Zoologischer Garten Berlin
Loops für Vögel aus aller Welt

Das neue Vogelhaus im Zoologischen Garten Berlin ersetzt den Vorgängerbau aus dem Jahr 1962. Trotz zahlreicher Umbauten und Renovierungen in der Vergangenheit entsprach dieser nicht heutigen bauphysikalischen Anforderungen und schon gar nicht den Ansprüchen an eine zeitgemäße Unterbringung und Präsentation von Vögeln.

BauherrZoologischer Garten AG
Wettbewerb1. Preis
Planung und Realisierung2010 - 2012
BGF / BRI5.800 m² / 26.000 m³
FotosMila Hacke

Der Neubau eines Vogelhauses an sich stellt eine einzigartige Aufgabe für Architekten dar. Unser Entwurf konnte sich im Wettbewerbsverfahren mit seiner besonderen Gestalt und der klaren Umsetzung der funktionalen Kriterien durchsetzen. Das Programm des Vogelhauses ist aufgegliedert in zwei wesentliche Elemente, zum einen den Kern, ein scharfkantiger Kubus von 10 m Höhe mit Fernwirkung, und zum anderen vier organisch geschwungene Volierenanlagen, die sich als “Loops” um den Kern legen und mit der parkartigen Zoolandschaft verschmelzen. 

Der Haupteingang mit kleiner Gastronomie liegt auf der Westseite des Vogelhauses mit Vorplatz und Anschluss an den Hauptweg des Zoos und den Kinder-Streichelzoo.

Der Kern hat eine Fassade aus hellem Klinkermauerwerk.

Die “Loops” A, B, C und D bestehen aus Innen- und Außenvolieren mit dazwischen liegendem Pflegergang und schließen als ringartige eingeschossige Baukörper an den 4 Ecken des Kerns an.

Zwischen den einzelnen Loops befinden sich die insgesamt vier entsprechend ihrer Bedeutung hierarchisierte Zugänge, von denen aus Innenfenster bereits Einblick in die Freiflughallen gewähren.

In den Loops sind die Vögel nach geografischen Regionen geordnet untergebracht.

Loop D ist flächenmäßig am größten und den Vögeln des südamerikanischen Regenwaldes, insbesondere den viel Platz benötigenden Papageien, vorbehalten. Im Uhrzeigersinn folgen die Loops für Afrika, Australien und Asien mit ihren jeweils typischen Vogelarten. Alle Loops sind je nach Flächenbedarf, Grundstücksform, äußerer und innerer Erschließung, Raumerlebnis und Einsehbarkeit der Gehege individuell geformt.

Die Freiflughallen zeichnen sich durch die vollständige Verglasung der Längsfassaden und des Daches ab. Ein grundlegender Bestandteil des Besuchererlebnisses im Vogelhaus ist der visuelle Komfort, um die Vögel ohne Anstrengung, blendfrei und naturgetreu betrachten zu können.

Das neue Vogelhaus erfreut sich großer Beliebtheit unter den Zoobesuchern und Ornithologen. Auch erste Zuchterfolge sind bereits zu verzeichnen. Die Vegetation in den Volieren sowie in der Südostasien-Freiflughalle wird noch dichter wachsen und das Raumerlebnis noch steigern.

Die trockneren Regionen „Australisches Buschland“ und „Afrikanische Savanne“ werden im nördlichen Teil des Vogelhauses, die feuchten Regionen „Südamerika / Papageien“ und „Südostasien“ im südlichen Teil jeweils nebeneinander angeordnet. Diese Zonierung erfolgt auch im Kern mit den Freiflughallen.

Große brüstungslose Fenster erweitern die Eingangshalle optisch in die Freiflughalle Afrikanische Savanne hinein. Seitlich geht es in die Loops, in der Mitte über eine Dunkelschleuse in die miteinander verbundenen Freiflughallen und über eine zentral angeordnete offene Treppe auf eine Galerie und erhöhten Weg durch die Freiflughallen.

Die zweigeschossige Eingangshalle ist der zentrale Verteilerraum des neuen Vogelhauses. Im Kern des Vogelhauses befinden sich über die gesamte Gebäudehöhe reichende Freiflughallen, die Eingangshalle und an einem Ende kompakt organisierte dienende Funktionen wie Personalräume, Pflegerwohnung, Reservevolieren und Technikräume.

Die weitgehende Nutzung von Oberlichtern unterstützt durch ihren hohen Lichteintrag sowohl die Wahrnehmung von Farbvielfalt als auch von Morphologien. Das Tageslicht bleibt dabei hinsichtlich seiner Dynamik bei Intensität, Richtung und Lichtfarbe im Tages- und Jahresverlauf erlebbar. Der Außenraumbezug wird durch die Sichtbarkeit des Himmels verstärkt und der sichtbare Himmelsausschnitt Teil des Innenraumes.

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