Das Hainberg-Gymnasium in Göttingen benötigt einen Ersatzbau für den veralteten Oberstufentrakt, der nicht mehr sanierungsfähig ist. Der geplante Neubau wird Räume für die Jahrgänge 7 bis 10, Fachräume für Naturwissenschaften, eine Mensa und neugestaltete Außenanlagen umfassen. Als UNESCO-Projektschule und inklusive Ganztagsschule mit einem Fokus auf Vielfalt und kulturelle Bildung, soll der Neubau die Vision einer flexiblen „Lernlandschaft“ umsetzen, die sowohl formelles als auch informelles, angeleitetes wie selbstbestimmtes Lernen ermöglicht. Nachhaltige Materialien und eine energieeffiziente Bauweise stehen dabei im Vordergrund, sodass das Gebäude nach dem Passivhausstandard geplant wird.
Der Neubau fügt sich als „grüne Scholle“ in die umgebende Natur und bestehende Bebauung ein. Die Staffelung der Baukörper – mit einer eingeschossigen, zentral gelegenen Mensa und einem dreigeschossigen Lernbereich – schafft eine harmonische Verbindung zur umgebenden Bebauung. Eine Passage zwischen Neubau und der bestehenden Turnhalle sowie zurückgesetzte Gebäudeteile verleihen dem Gebäude eine einladende Dynamik. Umlaufende Laubengänge und Terrassen erweitern die Lern- und Aufenthaltsbereiche und integrieren das Gebäude durch Dach- und Fassadenbegrünung in die baumreiche Umgebung. Durch vielfältige Pausenflächen und eine großzügige Sportanlage entsteht ein ganzheitlicher Schulhofbereich.
Das Schulgebäude ist als „Lernlandschaft“ konzipiert, die auf jeder Etage Innen- und Außenräume für vielfältige Lernformen bietet. Gartenhöfe, „Grüne Klassenzimmer,“ sowie Terrassen schaffen eine „äußere Landschaft,“ während ein breiter Ringflur mit Kommunikationszonen den „inneren“ Bereich prägt. Flexible Räume fördern gemeinsames, individuelles und projektorientiertes Lernen. Im Erdgeschoss befinden sich das Foyer als zentraler „Marktplatz“ und die Mensa, die sich vielseitig nutzen lassen. Die Obergeschosse bieten Lernlandschaften für die Jahrgänge 7 bis 10 sowie eine „NaWi-Lernlandschaft“ für naturwissenschaftlichen Unterricht, ergänzt durch Umgänge, Terrassen und gut erreichbare Nebenräume.
Der Neubau am Hainberg-Gymnasium wird als reiner Holzbau mit Recycling-Beton im Fundament realisiert und bietet ein modernes, nachhaltiges Umfeld. Großzügige Fensterfronten und grünlich lasierte Holzfassaden integrieren den Bau harmonisch in die umgebende Natur. Überdachte Laubengänge und Terrassen schaffen zusätzlichen Raum für Pausen und Lernaktivitäten. Das Retentionsdach mit Gräsern sorgt für Regenwassermanagement und verbessert das Mikroklima. Durch die hochwertige Materialwahl und offene Gestaltung entsteht ein heller, natürlicher Lernort, der Schülern und Lehrern eine angenehme Atmosphäre bietet.
Die gestaffelte Gebäudeform mit terrassenartigen Ebenen und großzügigen Außenbereichen harmoniert mit der lokalen Architektur und Umgebung. Die zentral positionierte Mensa bildet das Herzstück und ist von allen Bereichen leicht erreichbar. Die Fassade wird durch vertikale Holzlamellen strukturiert und unterstützt das nachhaltige Energiekonzept. Laubengänge und bepflanzte Pflanztröge verbessern das Raumklima und sorgen für eine lebendige Gebäudestruktur, die sich im Einklang mit der grünen Umgebung befindet und das Gebäude zu einem integralen Teil des Campus macht.
Durch den Einsatz natürlicher, langlebiger Materialien wie Lärchenholz, Recycling-Beton und energieeffizienter Haustechnik wird ein umweltschonendes und wirtschaftliches Gebäude geschaffen. Die Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher und das Passivhauskonzept senken Betriebskosten. Dezentrale Lüftungsanlagen, ein einfaches Grundrisslayout und die flexible Holzbauweise ermöglichen Adaptivität und einfachen Rückbau. Ein durchdachtes Wassermanagement sowie ressourcenschonende Materialien machen den Neubau zu einem zukunftsorientierten Modellprojekt für nachhaltiges und flexibles Bauen.