zu allen Projekten

Wettbewerb
Physikalisch Technische Bundesanstalt
Berlin

Der historische Teil des PTB-Geländes ist geprägt durch eine noch deutlich wahrnehmbare axiale Ausrichtung eines städtebaulichen Ensembles, das aus alten Gebäuden in einer parkähnlichen Gartenanlage mit erhaltenswertem Baubestand und Rasenanlagen besteht. In seiner Mitte liegt das Observatorium mit seinem unterirdisch vorgelagerten Tomographenkeller / Quarzuhrenkeller, dem Herzstück der Arbeitsgruppe NMR-Messtechnik der PTB. Diese schützenswerte Ausgangssituation wirft unweigerlich die Frage auf, welche Größe und welchen Bezug ein Infrastrukturgebäude zu der vorhandenen Bebauung einnehmen darf, insbesondere vor dem Hintergrund der schon unbedacht errichteten Nebengebäude (Gasflaschenlager, Bewag-Übergabestation), die das Ensemble stören.

Der Eingriff in das Ensemble kann nur gelingen, wenn er sozusagen minimalinvasiv, d. h. mit wenigen sichtbaren und feinen Schnitten erfolgt. Dies bedeutet zum einen, dass das Programm des Infrastrukturgebäudes für das Erdgeschoss auf das absolut Notwendigste beschränkt wird, um den Baukörper so klein wie möglich zu halten. Zum anderen muss sich das verbleibende Volumen des Infrastrukturgebäudes in seiner Gestaltung gegenüber den historischen Bauten deutlich zurücknehmen.

Die Axialität des historischen Ensembles wird als maßgebliches Ordnungsprinzip für die Platzierung des Infrastrukturgebäudes zu Grunde gelegt. Ergänzt wird es durch die an sich unsichtbare Grenze des magnetischen Streufeldes des Tomographen mit seiner elliptischen Grundrissform.

Wettbewerb2012
2. Preis

Das Infrastrukturgebäude steht mit seinem Erdgeschoss als Eingangspavillon frei in der Parkanlage in der Achse zwischen Observatorium und Werner-von-Siemens Bau. Im Untergeschoss reicht es mit den Fassaden der Behandlungsräume an einen Senkgarten, der zwischen Streufeldgrenze und Tomographenkeller eingebettet wird.

Das Streufeld wird in den Außenanlagen darüber hinaus als erhöhte Pflanzfläche für Gräser und Stauden mit einer Einfassung aus Stahlpaneelen dargestellt und verhindert somit gleichzeitig dessen unbewusstes Betreten (Verzicht auf Zaunanlage um Streufeld!).

Die Verkehrsflächen und der Eingangsbereich des Infrastrukturgebäudes bilden einen Raumluftverbund. Zuluftöffnungen über motorisch drehbare Glaslamellen in der Fassade des Senkgartens und eine Abluftöffnung über dem Eingangsbereich nutzen die natürliche Thermik für einen geregelten Luftwechsel. Im Sommer trägt die mit Moos bewachsende Stampfbetonwand über Verdunstung zur Kühlung des Gebäudes bei.

Der im Entwurf vorgesehene Senkgarten trägt in mehrfacher Hinsicht zur Energieeffizienz des Gebäudes bei.  Er sorgt in den Aufenthalts- und Arbeitsräumen im Kellergeschoss mit Ausnahme des Bedienerraums für eine gute natürliche Belichtung.

Newsletter

Nichts mehr verpassen. Inspiriert und informiert werden.

Sie haben Interesse an unseren Projekten und möchten gerne aktuell informiert werden?
Kein Problem: In unserem Quartals-Newsletter stellen wir die neusten Projekte vor.